Einfach scharfHandwerkzeuge müssen scharf sein – anderenfalls erreicht man keine zufriedenstellenden Ergebnisse.Soweit nichts Neues. Christopher Schwarz, der mit der Veröffentlichung der “Werkzeugkiste des Anarchisten” auch im deutschen Sprachraum bekannt wurde, mag Schärfen nicht besonders. Und hat dennoch ein Buch darüber geschrieben: Einfach scharf. Sein Ausgangspunkt: Schärfen ist leider notwendig – und es ist einfach. Man sollte es nicht unnötig kompliziert machen.Schärfen besteht aus drei Schritten: 1. Schleifen, 2. Schärfen, 3. Abziehen – das ist es. Das kann man mit verschiedenen Materialien machen. Schwarz erläutert, welche Schärfmedien es gibt und welche Vor- und Nachteile sie haben.“Alle Schärfsysteme funktionieren gut”, schreibt er. Wichtig sei nicht, welches man wählt, sondern dass man dann bei diesem einen bleibt. Und er plädiert für die Reduktion auf das Notwendige. Schwarz hält nichts von Schärfsteinen mit Körnung 30.000 und den ständig neu auf den Markt kommenden Pseudo-Verbesserungen. Es gebe Holzwerker, “die vier Sätze von Schleifsteinen, sechs Schleifführungen und zwei elektrische Schleifmaschinen besitzen, aber keinen einzigen scharfen Stechbeitel”.Er zeigt, was beim Schärfen wirklich wichtig ist und wie man es effizient erledigen kann. Also die notwendigen Techniken, schwerpunktmäßig an Stecheisen und Hobelklingen. Damit man sich dann dem widmen kann, worum es eigentlich geht: dem Bauen von Möbeln.Fazit: “Das Schärfen ist wie Zähneputzen. Man macht es, weil man weiß, dass schlimme Dinge passieren, wenn man es nicht zweimal täglich tut.”Der Autor:Chris Schwarz arbeitet mit Holz seit er 11 Jahre alt ist. Als Jugendlicher baute er mit seinem Vater ein Wohnhaus aus Holz für die Familie ausschließlich mit Handwerkzeugen – auf dem Grundstück gab es nicht einmal Strom. Nach einer journalistischen Ausbildung wurde er Redakteur bei der Zeitschrift Popular Woodworking. 2007 gründete er seinen eigenen Verlag Lost Art Press. „Die Werkzeugkiste des Anarchisten“ war die erste Veröffentlichung des jungen Unternehmens. Neben seinen eigenen Werken verlegt Schwarz u.a. Reprints historischer Titel zur Arbeit mit Holz.